Zweites Treffen an der Kleinschwimmhalle mit Dr. Nils Schmid und Michael Medla am 03.02.2020

3. Februar 2020

Die notwendige Sanierung der Kleinschwimmhalle in Beuren rückt näher, aber es stehen nicht genügend Mittel zur Verfügung, da Hallenbäder und Freibäder immer noch nicht in die Sportstätten-Förderung fallen. Das muss sich unbedingt ändern. Der neue gegründete Förderverein und der DLRG haben hier schon viel Vorarbeit geleitest. Dr. Nils Schmid und Michael Medla vom Kreisverand Esslingen hörten daher aufmerksam zu, wie Kai Schneider, Fabian Schmid und Tim Reeth, sowie der stellvertretende Bürgernmeister von Beuren Roland Krohmer (Bürgermeister Daniel Gluiber konnte wegen anderem parallelem Termin nicht teilnehmen), die Sachlage – während einer Führung durch die in die Jahre gekommene Technik im Keller des Bades – erklärten. Beim anschließenden Treffen im Schloss Café in Beuren, wurde eifrige nach Lösungen gesucht. Dr. Nils Schmid hatte dazu Ideen, deren Umsetzung er prüfen und vorschlagen wird. Ein spezielles Förderprogramm nur für Bäder war einer davon. Hierzu muss allerdings eine statistische Erfassung der Bäder im Umkreis erstellt werden. Michael Medla will diese Aufgabe zusammen mit den bereits erhobenen Zahlen des DLRG übernehmen. Die bisherigen Zahlen waren von Jahr 2006 und sind natürlich veraltet und nicht mehr richtig.

Roland Krohmer, Timm Reeth in der Mitte, Michael Medla, Nils Schmidt
Fabian Schmid neben Nils Schmid
Kai Schneider neben Sven Rahlfs, vorne Dorothe Elfert
Wer ist nun älter … wir oder die Technik im Keller … 😉 ?

BEUREN (pm). Im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Fördervereins, Kai
Schneider, und dem Zweiten Vorsitzender Sven Rahlfs haben die SPDPolitiker
Unterstützungsmöglichkeiten für die Kleinschwimmhalle
erörtert. Mit dabei waren auch weitere SPD-Vertreter aus den umliegenden
Gemeinden und der stellvertretende Beurener Bürgermeister Roland
Krohmer. Empfangen wurden die Besucher von Fabian Schmid, dem
Vorsitzenden der DLRG Neuffen-Beuren, und seinem Stellvertreter Tim
Reeth, die die Grundlagen der Halle und deren Auslastung erläuterten. Die
Auslastung sei extrem hoch. „Eigentlich haben wir an jedem Wochentag
durchgängig Betrieb“, so Fabian Schmid. „Wir leisten hier viel
Ausbildungs- und Jugendarbeit“, ergänzte Tim Reeth, auch
Schulschwimmen aus Nachbarorten finde hier statt. Am laufenden
Training wurde deutlich, dass es sogar noch Bedarf an einer weiteren Bahn
geben würde.

Ein Blick auf die Elektrik zeigt das Grundproblem der Beurener Halle: Der
Sanierungsbedarf ist hoch, die Technik überwiegend über 50 Jahre alt. „Die
Halle hat den Tüv bestanden, aber das kann sich auch ändern“, erklärte
Sven Rahlfs. „Wenn auch nur ein Teil der Technik ausfallen würde, zum
Beispiel der Hubboden, müssten wir den gesamten Betrieb einstellen“,
ergänzte Kai Schneider. Der Sanierungsbedarf läge bei rund vier Millionen
Euro. „Das ist eher knapp kalkuliert“, betonte Roland Krohmer. Die
Therme subventioniere den Betrieb der Halle schon seit Jahrzehnten mit
250 000 Euro im Jahr. „Ohne die Therme hätten wir die Halle schon lange
schließen müssen, so wie das andere Gemeinden machen mussten.“

„Der Sanierungsbedarf ist wirklich enorm“, bestätigte Nils Schmid nach
der Besichtigung. „Es ist bewundernswert, dass Gemeinde und DLRG die
alte Technik noch so am Laufen halten. Aber das ist ein Spiel mit der Zeit.“
Spätestens seit der Bundespetition der DLRG sei das Thema im Bundestag
bekannt. Die Mittel der bestehenden Programme seien allerdings für die
derzeitige Förderperiode bereits komplett verplant und die Programme
selbst vielfach überzeichnet gewesen. Ein neuer „goldener Plan“ zur
Sanierung von Breitensportstätten, auf den die SPD-Bundestagsfraktion
schon seit Langem dränge, sei vielleicht eine Möglichkeit, ebenso wie der
Versuch, die bestehenden Programme mehr auf Bäder und
Schwimmstätten auszurichten als bisher. „Allerdings steht vor allem das
Land in der Pflicht, das auch als Erstes für die Sanierung kommunaler
Sportstätten zuständig ist“, betonte der Bundestagsabgeordnete.

Dem pflichtete der Landtagsabgeordnete Andreas Kenner bei: „Wir
brauchen dringend das bereits mehrfach von der SPD geforderte
Landessanierungsprogramm für Schwimmbäder in Höhe von 30 Millionen
Euro.“ Doch dies habe die grün-schwarze Landesregierung bei den
jüngsten Haushaltsverhandlungen erneut abgelehnt. „Die Landesregierung
muss endlich die Mittel zur Verfügung stellen, um dem Bädersterben ein
Ende zu machen.“

Wie wichtig den Menschen vor Ort das Thema ist, zeigen der große
Zuspruch und die Unterstützung des Fördervereins. „Seit der Gründung im
November ist der Verein auf 360 Mitglieder angewachsen und wir haben
Unterstützung aus dem gesamten Täle“, so der Vorsitzende Schneider.
„Die Gemeinde Neuffen ist schon dabei, Frickenhausen in Kürze sicherlich
auch“, ergänzte Sven Rahlfs. SPD-Kreistagsfraktionschef Michael Medla
zeigte sich von der Unterstützung beeindruckt. „Wir können auf
Kreisebene leider keine Mittel zur Verfügung stellen. Aber denkbar wäre
eine kreisweite Erhebung über den Zustand der Schwimmstätten und die
Koordinierung mit anderen Landkreisen, um den Druck auf das Land zu
erhöhen“, sagte er. Auch eine bessere Koordination in der Bäderplanung
ergäbe Sinn.