Unheilbar krank: SPDqueer-Chefin tritt am 27.10.2019 zurück

28. Oktober 2019

Nach drei Jahren an der Spitze der queeren Sozialdemokrat*innen legte Petra Cardinal am Sonntag ihr Amt nieder. Elia Scaramuzza und Carola Ebhardt führen die Arbeitsgemeinschaft kommissarisch.

Petra Cardinal (geb. Nowacki), die bisherige Bundesvorsitzende der SPDqueer, hat am Sonntag beim Bundesausschuss der Arbeitsgemeinschaft in Hamburg gesundheitsbedingt ihr Amt niedergelegt. Als kommissarische Vorsitzende wurden Elia Scaramuzza und Carola Ebhardt bestimmt. Cardinal stand seit Oktober 2016 an der Spitze der queeren Sozialdemokrat*innen (queer.de berichtete).

„Der gesundheitsbedingte Rücktritt von Petra Cardinal ist für uns als Bundesvorstand, aber auch für die gesamte SPDqueer ein großer Verlust“, erklärte Scaramuzza. „Petra ist seit vielen Jahren in der LSBTIQ-Community vernetzt und aktiv. Sie hat sich mit ihrer Arbeit einen hervorragenden Ruf aufgebaut und wird uns sehr fehlen. Wir wünschen Ihr viel Kraft und eine baldige Genesung.“

„Schwerwiegende und nicht aufzuhaltende Erkrankung“

Cardinal hatte ihre Erkankung bereits vor einigen Wochen bei der Berliner Landesdelegiertenkonferenz der SPDqueer öffentlich gemacht. „Petra hat eine schwerwiegende und nicht aufzuhaltende Erkrankung“, postete die ASF Charlottenburg-Wilmersdorf am 1. September auf Facebook. „Es ist final für sie die Zeit für sich selbst und ihren Partner,um diese intensiv gemeinsam zu verbringen.“

Die SPDqueer wolle sich „jetzt mit aller Kraft den brennenden Themen für die LSBTIQ*-Community stellen“, erklärte Carola Ebhardt. „Dazu gehören für uns das Ersetzen des Transsexuellen-Gesetzes (TSG) durch ein selbstbestimmtes Personenstandsrecht, das Verbot von Genitalverstümmelungen an intersexuellen Kindern, ein Verbot von Konversionstherapien, ein wirksamer nationaler Aktionsplan gegen Homo- Bi- und Trans*-Feindlichkeit sowie die Ergänzung des Artikel 3 GG um das Merkmal der sexuellen Orientierung.“ (cw)