Fatih Ceylan zum Thema Hotel Silber und LSBTTIQ am 27.01.2019

19. Januar 2019

Liebe Freundinnen und Freunde der SPDqueer Stuttgart,

unten stehend zwei für LSBTTIQ-Menschen interessante Termine.

Ich empfehle die Termine am 25. und 27. Januar gehen.
Vielleicht möchten einige gemeinsam zu diesem Veranstaltungen/Gedenktagen gehen. Ich würde mich freuen.

Viele Grüße

Fatih Ceylan
Vorsitzender der SPDqueer Stuttgart
Stellv. Landesvorsitzender der SPDqueer Baden-Württemberg

fatih.ceylan@t-online.de
+49 170 4804578
Schwabstr. 25
70197 Stuttgart

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Betreff:
27. Januar 2019 im Hotel Silber: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – erstmals an homosexuelle Opfer
Datum:
Tue, 15 Jan 2019 13:29:50 +0100 (CET)
Von:
Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber <info@hotel-silber.de>
Antwort an:
Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber <info@hotel-silber.de>
An:
info@hotel-silber.de

Liebe Leute,
Seit über einem Monat ist das Hotel Silber eröffnet. Das Interesse ist erstaunlich: schon nach einer Woche hatten über 4000 Menschen den neuen Lern- und Gedenkort besucht. Und der Andrang hält an. Stuttgart hat auf diesen Ort gewartet. Vielen ist bewusst: die Themen, die hier aufgeworfen werden sind von erschreckender Aktualität. Einen Überblick über die Eröffnungswoche, einen Teil der dort gehaltenen Reden sowie einige öffentliche Reaktionen finden Sie auf unserer Website unter: http://hotel-silber.de/?p=2713
Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns herzlich bei allen bedanken,. die uns in den jahrelangen Auseinandersetzungen ums Hotel Silber unterstützt und so dazu beigetragen haben, dass es jetzt diesen Ort in der Stuttgarter Innenstadt gibt.
Mit diesem Newsletter möchten wir Sie auf eine Reihe von Veranstaltungen hinweisen.
27.Januar 2019: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
2019 ist der Gedenktag in Baden-Württemberg erstmals den Menschen gewidmet, die wegen ihrer gleichgeschlechtlichen Liebe und Sexualität ausgegrenzt und verfolgt wurden.
Am Freitag, 25.1., 11:00 Uhr findet die jährliche Gedenkstunde im Landtag statt, an die sich Führungen im Hotel Silber anschließen.
Am Sonntag, 27.1. finden im Hotel Silber in der Dorotheenstraße mehrere Aktionen in diesem Kontext statt:
Themenführungen zur Verfolgung Homosexueller
15:00 Uhr: Führung durch die Dauerausstellung mit Ausstellungskurator Friedemann Rincke, M.A, vom Haus der Geschichte und Ralf Bogen, Mitarbeiter der AG Dauerausstellung für die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V.
16:00 Uhr: Führung durch die Sonderausstellung „Und trotzdem… – Lesben im Nationalsozialismus“ durch Janka Kluge (VVN Ba-Wü)

Treffpunkt: Besucherinformation. Kosten: 4 EUR
Performance „Wider das Vergessen“
17:30 Uhr: Wie kann es gelingen, Gedenken mit Leben zu füllen? Wie lässt sich vermeiden, dass Gedenken zu leeren Ritualen werden? Schülerinnen und Schüler der Altenburgschule haben gemeinsam mit einem Theaterpädagogen und einem Tanzpädagogen des Theaterhaus Stuttgart ein eigenes Stück entwickelt. Ein StolperKunst-Projekt
Foyer, Eintritt frei
Veranstalter: Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V. und Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Kooperation mit Abseitz – der Sportverein für Schwule, Lesben & Freund*innen, Buchladen Erlkönig, dgti AK Ba-Wü (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität), Gay and Gray Stgt. (LSVD), IG CSD Stuttgart, Kings Club, Projekt 100% Mensch, Stadtjugendring Stuttgart, Stolperstein-Initiative Stuttgart, Theaterhaus Stuttgart, VelsPolBW (das Mitarbeiternetzwerk für LSBT in Polizei, Justiz und Zoll Ba-Wü), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Ba-Wü, Weissenburg (LSBTTIQ-Zentrum Stgt.).

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Weitere Hinweise:

Der VfB Stuttgart und der Nationalsozialismus
Mittwoch, 16. Januar 2019, 19 Uhr
Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, S- Bad Cannstatt
Vortrag und Buchvorstellung mit Gregor Hofmann, M.A.
Mehr hierzu unter http://hotel-silber.de/?p=2759
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Gedenkveranstaltung für die Opfer des Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten:
Gegen das Vergessen – aus und mit der Geschichte lernen

Freitag, 18. Januar 2019, 18:00 Uhr, Haus der Katholischen Kirche, Königstraße 7
Zum dritten Mal führen das Sozialamt der Landeshauptstadt Stuttgart und der Gemeindepsychiatrische Verbund eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten durch.
Mehr hierzu unter: http://hotel-silber.de/?p=2794
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NS-Strafjustiz: Eröffnung des neuen Erinnerungsortes vor und im Landgericht Stuttgart in der Urbanstraße am 30. Januar 2019

Seit Anfang der 90-er Jahre setzt sich unser Mitglied Fritz Endemann, ehemaliger Richter am Verwaltungsgericht, hartnäckig für die Erinnerung an die NS-Strafjustiz in Stuttgart und ihre Opfer ein. Lange erinnerte nur ein kaum lesbarer Schriftzug vor dem Eingang. an die dort Hingerichteten. Jetzt ist es endlich so weit. Nach jahrelangen Vorstößen von Fritz Endemann und Alfred Geisel wurde das Justizministerium aktiv. Vor dem G(ebäude werden auf vier Stelen salle Hingerichteten namentlich genannt. Und im ersten Stock des Landgerichts eröffnet am 30. Januar 2019 eröffnet im Landgericht Stuttgart eine Dauerausstellung des Hauses der Geschichte über die NS-Justiz. Sie erinnert an die 423 Menschen, die von 1933 bis 1944 im Lichthof des alten Justizgebäudes hingerichtet wurden. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die nationalsozialistische Strafjustiz. Allein das Sondergericht Stuttgart fällte über 140 Todesurteile. Die Dauerausstellung im Landgericht dokumentiert nicht nur die Radikalisierung der Strafjustiz in der NS-Zeit. Sie beleuchtet auch die Biografien von Richtern und Staatsanwälten, die an Todesurteilen mitgewirkt hatten und nach 1945 wieder Karriere im Justizdienst machten. Ein eigener Erinnerungsort ist den jüdischen Juristinnen und Juristen aus dem Landgerichtsbezirk Stuttgart gewidmet, die verfolgt,entrechtet und ermordet wurden oder zur Emigration gezwungen waren.
Offen bleibt der Umgang mit dem Hinrichtungsort im Hof des Langerichtes, der zur Zeit – völlig unwürdig – als Parkplatz genutzt wird.
Mehr zur Auseinandersetzung um den Erinnerungsort im Landgericht dinden Sier in einem ausführlichen Artikel von Oliver Stenzel: https://www.kontextwochenzeitung.de/zeitgeschehen/378/verschleppte-erinnerung-5170.html
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Filmabend im Hotel Silber:

20.Februar 2019, 18:30 Uhr, Foyer:

„Die Teichmanns – Ein Leben für die Menschlichkeit“. Film und Gespräch mit dem Filmemacher Ebbe Kögel.
Eine Kooperation des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg und der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber mit der Allmende Stetten
Eintritt 4,00 €
Erich Teichmann, Jahrgang 1930, erlebt als Dreijähriger, wie sein Vater Kurt, Gewerkschafter und SPD-Mitglied, von der Politischen Polizei aus der elterlichen Wohnung auf dem Weißenhof geholt wird. Er wird anschließend im Hotel Silber verhört und dann ins KZ Heuberg verschleppt.
Trotzdem bleibt Kurt Teichmann, der zum Umfeld des verfolgten SPD-Landtagsabgeordneten Erwin Schoettle gehört, nach seiner Entlassung zusammen mit seiner Frau „Dorle“ Seubert im Widerstand gegen die NS-Diktatur. Sie helfen jüdischen NachbarInnen und Kollegen, französischen Kriegsgefangenen und sowjetischen Zwangsarbeiterinnen.
Bei einem Rundgang mit Ebbe Kögel zu den damaligen Orten des Geschehens spricht Erich Teichmann über Zivilcourage und beherzten Alltagswiderstand in dunklen Zeiten.
Erich Teichmann ist im November 2018 verstorben.
Der Film entstand im Rahmen des Projekts „Dorfgedächtnis“ der Allmende Stetten.
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Neues Land in Sicht – vom Aufbrechen, Suchen und Ankommen
Gemeinschaftskonzert des Chornetzwerks in Kooperation mit den AnStiftern
Der Freie Chor Stuttgart (Mitglied unserer Initiative) ist derzeit in den Vorbereitungen für ein großes Konzert des Chornetzwerks mit 5 Chören in Kooperation mit den Anstiftern.
am 23. Februar 2019
Stuttgart, Theaterhaus T1, 20 Uhr,
Eintritt 17 €, ermäßigt 11 €
Der Ticketvorverkauf hat bereits begonnen: https://www.theaterhaus.com/theaterhaus/?id=1,3,23425
Mehr Infos hier: http://hotel-silber.de/?p=2741
Kommt und bringt noch Freunde mit!
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Herzliche Grüße
Im Namen des Vorstandes der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.
Harald Stingele und Elke Banabak